27./28. Januar 2008 - N466M Zürich-Samedan-Zürich

Leg 1: Zürich - Samedan

METAR: LSZH 270920 VRB02KT 20KM BKN140 01/M01 Q1036 NOSIG AIRMET 2 0800 1100 SWI FIR MOD TURB FC BL FL150 ST IN NC

LSZH Zürich Kloten, kurz nach Start auf Rwy 28, in der Linkskurve Richtung E2 (Katzensee).

Inflight über dem Sihlthal via Küssnacht, Schwyz, Meiringen, Grimsel, Gletsch, Furka und Diesentis nach Ilanz.

Stanserhorn. 

Das Routing nach Samedan führt mich durch die WEF Restricted Area. Hier am Einflugpunkt Ilanz für Route B.

Piz Riein. Die Schneeverwehungen über der Krete deuten auf hohe Windgeschwindigkeiten und entsprechende Turbulenz hin. Dem ist auch so, es schüttelt ordentlich und ich reduziere auf Va TAS 150 KTS.

über Rona, Piz Arblatsch. Auf der bewilligten Route fliege ich weiter via Bivio und Julier ins Engadin. Über dem Julier schüttelts gewaltig, darum steige ich hoch und weiche etwas Richtung Westen aus.

Über Maloja. Das Engadin mit zugefrohrenem Silsersee, Silvaplanersee, St. Moritzersee. Wir bereiten uns auf einen turbulenten Abstieg Richtung Samedan vor.

METAR: LSZS 271020 VRB18G30KT WS 10KM SCT080 06/M15 Q1030

Piz Lagrev, Piz Güglia = Piz Julier, Julierpass. 

LSZS Final Rwy 03. Etwas hoch, noch etwas ausholen. Im Short Final liege ich sehr gut, ausnahmsweise keine Böen und es bleibt etwas Zeit, den Endanflug zu geniessen. Geniessen? Nein. Hinter mir drängt ein Business Jet rein, kurz vor Aufsetzen verlangt der Tower einen Goaround. Mach ich doch gerne ... doch die Volte führt mich in die Leeseite und die Turbulenzen sind heftig. Während ich mit Böen und Joystick kämpfe, geniessen die Kinder das Geschüttel. Mein zweiter Anflug passt, beim Flaren erwischt mich eine ordentliche Böe, und ich steige wieder auf Stockwerkhöhe bevor ich endlich aufsetzen darf.

Nachdem wir im Snow Parking West geparkt und der Flieger gegen Windböen gesichert ist, beobachte ich die Anflüge diverser Business Jets.

Ein Goaround nach dem anderen wird vorgeführt. Die Luft ist einfach zu ruppig.

LZ-YUP, diese Challenger der Air Lazur, wackelt im Short Final bedenklich, und schickt sich jetzt zum Goaround an. Diverting to LSZH Zürich? Ich verfolge den Flieger im Steigflug, und stelle interessiert fest, dass er letztendlich in einer weiten Linkskurve Richtung Zürich wegdreht. Direkt in die WEF Sperrzone. Nun, bei diesen Winden gilt: 1. Fly. Wenn dann noch Zeit bleibt: 2. Navigate ...

Gegen Abend nehmen die Winde nehmen nicht wie angekündigt ab, sondern werden noch stärker. Der Flugplatz wird für Flugzeuge mit MTOW unter 5'700 lbs geschlossen. Gilt auch für mich. Ich rufe die Bodenmannschaft, und wir drehen den Flieger in den Wind. Mit Eisenkeilen wird das Bugrad gesichert.

Die geräumigeren und schwereren Flieger werden von einer grossen Anzahl Spotter verfolgt. Hier die VP-CHK, eine Boeing 737-2S9 der Executive Jet Aviation. Selbst bei diesem Gewicht dürften die ersten Sekunden Steigflug nach dem Start ordentlich turbulent zugehen.

N466M, die Columbia 400 / Cessna 400 der MFGZ Motorfluggruppe Zürich. Mit Eisenpfahl und Tau wird der Flieger gegen Wegrollen gesichert.

Hinter der Columbia rollt PH-RSA, die Citation Excel von Cartier Europe, Richtung Piste.

PH-RSA rollt zum Start.

Wir machen uns zu Fuss zum Bahnhof Samedan. Zu jeder vollen Stunde plus 17 Minuten fährt der Regio Express via Albula Richtung Chur los.

Im Regio Express zwischen Samedan und Chur. Der Zug ist gut belegt, freie Plätze gibt es keine mehr. Kein Wunder: Dieses Abteil (im ganzen sechs Plätze) ist von denjenigen Megaleuchten reserviert, welche seit St. Moritz genüsslich im Speisewagen sitzen, und nach über zwei Stunden erst kurz vor Chur vorbeischauen, um ihre Jacken und ihr Gepäck vor dem Aussteigen einzusammeln. Engländer. Ich gehe mal davon aus, dass sie ordentlich Geld in den Schweizer Bergen ausgegeben haben, und beruhige mich fürs Erste.

Im Intercity, irgendwo zwischen Chur und Zürich Hautptbahnhof.

Und nochmals im Intercity, diesmal zwischen Zürich Hauptbahnhof und Zürich Flughafen. Wir sind bereits über drei Stunden unterwegs.

Der Durst ist gestillt. Mit Ausnahme vom Eistee vorne waren alle anderen Flaschen mit normalem Hahnenburger gefüllt.


Leg 2: Samedan - Zürich

Am nächsten Tag hat sich der Sturm gelegt, und ich mache mich am Nachmittag auf, mit dem Zug nach Samedan zu fahren. Hier bin ich bereits in den Regio Express von Chur nach Samedan umgestiegen.

Zwischen Chur und Bergün.

Bergün. Die Schlittelbahn ist gut besucht, die Schlittelfreunde besteigen den Zug Richtung Preda.

Nachdem ich im C Büro den windigen und kalten Parkplatz bezahlt hatte, macht sich die Bodenmannschaft auf, die Sicherungen zu entfernen. Die Batterien halten sich trotz der eisigen Nacht gut, der Motor springt freudig an. Anschliessend rolle ich zum Start auf Piste 21.

Muottas Muragl.

Bereits über Echo melde ich 9'500 Fuss und drehe nach Links auf direkten Weg nach Zürich.

Jakobshorn, Davos, Weissfluh (hinten).

Weissfluhjoch (vorne), Weissfluh (hinten).

Über Grabs, und links von mir die Churfisten im Licht der untergehenden Sonne. 

Säntis.

METAR: LSZH 281550 03004KT 25KM SCT250 08/M06 Q1030 NOSIG

Auf möglichst direktem Weg via Route 4 (Dübendorf, Bassersdorf) nach LSZH Zürich Kloten.

LSZH Zürich Kloten, Final Rwy 32. Toll, mein Riesendank an den Tower Zürich! Landung nach nur 30 Minuten Flug, mein neuer Rekord für Samedan - Zürich.

Zürich Apron, N466M, Rwy 28 vacated on Juliet, taxi to GAC Sector 1. N466M Taxi via Inner and Yankee to GAC 1.


Flugweg in Google Maps oder Google Earth ansehen. Zeiten justieren: GPS + 0:59:45 = Foto.

Zürich-Samedan-Zürich. Dargestellt mit MapSource (Karte & Profil).
Leg 1, IFR+VFR (gelb): Distanz 332 km, Geschwindigkeit max. 430 km/h, Schnitt 277 km/h, Flugzeit 72 Minuten.
Leg 2, VFR (gelb): Distanz 185 km, Geschwindigkeit max. 428 km/h, Schnitt 370 km/h, Flugzeit 30 Minuten.