19. Dezember 2008 - HB-XKE Kamov KA-32 A12, Natel Antennenbau in Effretikon mit Heliswiss International

Am Freitag, 19. Dezember 2008 wird die Mittagspause durch lautes Brummen jäh gestört. HB-XKE, die Kamov KA-32 A12 der Heliswiss International AG im Anflug auf den Langhag in Effretikon. Zufällig habe ich meine Kamera dabei: Die ersten Bilder kann ich nur noch durchs Bürofenster schiessen.

Die erste Landung und ...

... Material Auslad. Die grünen Antennen Elemente im Vordergrund liegen schon seit mehreren Tagen bereit.

Lastseil einhängen.

Im Hintergrund der Kamov die Wärme-Kraft-Koppelungsanlage WKK Effretikon und das Kubo Gebäude.

Zwei Klimov-Isotov Turbinen, 2 x 2'190 PS, koaxiales Doppelrotorsystem. Rotordurchmesser 15.90 Meter.

Zaungäste, Zuschauer, Gaffer, Spotterin und Spotter.

Bereit zur ersten Rotation. Welchen Kran hättest Du lieber? Den gelben Baukran im Hintergrund links, oder den rot-weissen Lastenkran im Vordergrund?

Los gehts, hmm, auf gehts. Im Hintergrund die Autobahn A1 Zürich - Winterthur.

Etwas Höhe gewinnen und ...

... vorsichtig zum ersten Element rüberfliegen.

Einhängen und Hochziehen. Es steht.

Noch etwas höher. Der Downdraft ist immens, ich spüre die volle Kraftentfaltung der Kamov und kann mich nur noch stromlinienförmig gebeugt einigermassen kontrolliert fortbewegen.

Es fliegt.

Auf direktem Weg zum Abladeplatz.

Nur wenige huntert Meter entfernt befindet sich die Mobilfunk GSM Sendeanlage Basisstation Schlimperg (Punkt 551). Die bestehend Natel Antenne bekommt eine grössere Schwester, und ich gehe mal davon aus, dass es sich diesmal um eine UMTS Anlage handelt.

Das Element wird abgesetzt.

Luftiger Arbeitsplatz. Während das neue Element schwankend angeliefert wird, schwankt auch der Sockel bedenklich. Zuerst Meter-, dann Zentimeter- und zuletzt Millimeterarbeit.

Während die Techniker die beiden Elemente verbinden, gehts zurück zum Aufladeplatz.

Inzwischen beginnt es zu Schneien. Zwei Bilder zeigen, dass die beiden Rotoren ...

... gegenläufig sind.

Runter und im Standlauf auf die nächste Rotation warten oder Treibstoff nachfüllen.

Während die Techniker beim Reservoir immer noch am Schrauben sind, wird das nächste Element zum Abtransport vorbereitet.

Die Montage dauert etwas länger. Die beiden Turbinen und Rotorköpfe haben eine kurze Pause verdient.

Zeit für ein Fässchen ... UN 1223? United Nations Number 1223 = Kerosen.

Die Bodencrew hat im Anhänger zwei Barrel Kerosen mitgebracht und erledigt das Refuelling in kurzer Zeit. Die Kamov ist durstig, der Kerosenverbrauch beträgt 770 – 970 Liter pro Stunde. Die beiden Fässer à je 159 Liter reichen nicht allzu weit. Kein Wunder, der fliegende Lastesel schafft (auf Meereshöhe) ein maximales Hebevermögen von 5'000 kg. Schwerlast für einen Schwerlasthubschrauber.

Es bleibt nicht viel Zeit, schliesslich ruft das nächste Element doch noch zum Transport.

Anpacken.

Hochziehen.

Wegfliegen.

Wenige Sekunden später über dem Abladeplatz.

Andocken. Sichern.

Seil lösen und zurückfliegen.

Alle Elemente sind montiert, die neue Natel Antenne steht.

Arbeit erledigt. Der zweite sicher 15 Meter höhere Antennenmast neben dem bestehenden Mast.

Auftrag erfüllt.

Rechnung schreiben? Klar! ;)
(Die Swiss Helicopter Group hat vor kurzem die Heliswiss International AG gegründet und Mitarbeiter wie Material der konkursiten Helog Heliswiss übernommen - und das Geschäft muss weiter gehen.)

Na, dann nichts wie ab nach Hause.


Übrigens: Nach der Auswahl der Kandidaten für die Reportage ...

... musste ich die Bilder in richtige Reihenfolge bringe, damit diese auch Sinn macht.